Die Arbeit mit bindungstraumatisierten Menschen mit Beeinträchtigungen bringt spezifische Herausforderungen in der Beziehungsgestaltung mit sich. Menschen mit einem Bindungstrauma stehen in einem Dilemma: Auf der einen Seite brauchen sie Bindung als seelische Nahrung, ohne diese würden sie verhungern. Auf der anderen Seite wühlt Bindung das Bindungstrauma auf und aktiviert Schutzreaktionen wie Kampf, Flucht oder Erstarrung.
Im Rahmen des Workshops gehen wir auf die Zusammenhänge zwischen den oben genannten Aspekten, Manipulation, Lüge und aggressiver Kontaktaufnahme ein und schärfen unseren Blick auf Eskalationen bzw. bindungsanbietende Deeskalation.
Dr. Christoph Göttl

Das autismusspezifische Frühinterventionsprogramm Early Start Denver Model (ESDM)
hat sich seit 2015 am Institut für Sinnes- und Sprachneurologie etabliert. Durch die auf einem
Curriculum basierende Ausbildung eines multidisziplinären Teams bietet das ESDM einen
therapeutischen Rahmen, welcher nicht nur kindgeleitete, sozial motivierende und zielgerichtete
kleinschrittige Strategien als Basis hat, sondern auch eine laufende dynamische Qualitätssicherung beinhaltet. Prinzipien, Arbeitsweise und Umsetzbarkeit werden vorgestellt.
Eva-Maria Dely, Msc

In der täglichen Begegnung mit Menschen mit Beeinträchtigungen sind wir besonders gefordert
auf eigene Ressourcen, auf den eigenen Raum, den eigenen Rhythmus zu achten. Nur wenn wir uns immer wieder im eigenen Körper verankern und uns mit dem Atem verbinden, können wir achtsam begleiten, ohne uns selbst zu verlieren und aus dem Gleichgewicht zu kommen. In diesem Workshop wollen wir körperorientierte und imaginative Ressourcen neu entdecken und für den bewussten Umgang mit (Körper-) Kontakt nutzen.
Mag.^a Elke Göttl-Resch

Der Workshop vertieft die Beispiele aus dem Vortrag und liefert zahlreiche Beispiele aus der Praxis des Betreuungsalltages. Dabei werden situative Sequenzen und alternative Verhaltensweisen basierend auf einer bindungs- und beziehungsorientierten Haltung der Ko-Regulation gemeinsam erörtert.

Peter Kraus
 

Plastizität des Bewusstseins, : "Ich erlebe mich so, wie du mich siehst, so wie Du mit mir umgehst. Ich brauche Deine Wertschätzung, um an mir das zu erleben, was ich mögen kann. Es geht um die Art, die Qualität, in der Du diesen Dialog mit mir lebst," das bedeutet Systemverantwortung zu übernehmen (Karl Arthofer, 2018).

Werden Yoga und Traumapädagogik verschränkt können Ressourcenräume zwischen Individualität und Verbundenheit geöffnet werden. Körperübungen bedeuten eine Entwicklung und Vertiefung der Körperwahrnehmung und der (Körper)Bewusstheit und tragen so zur Stabilisierung und Befähigung zur Selbst-Regulation bei . Die individuelle Erkundungsreise im Rahmen des gemeinsamen Praktizierens ermöglicht ein Gefühl des Getragen-Seins, sich eingebunden Fühlens in ein großes Ganzes. Bewegung in einem Kontinuum zwischen erlebter Selbstwirksamkeit (Freiheit) und Verbundenheit (Bindung). 

Mag.a Andrea Pinnitsch